Hope Renewed – Tumaini Voices on Tour

Kostüme rascheln im Nebenraum, fröhliche und aufgeregte Stimmen sind zu hören, die Kirche oder ein Saal füllt sich mit vielen Gästen… zum Schluss donnernder Applaus und die „Zugabe-Rufe“ aus dem Publikum. So in etwa fühlte es sich vor und nach jedem Konzert der Tumaini Voices an. Aber erst mal der Reihe nach…

Ende April landeten 15 ugandische Jungen und Mädchen, die den Chor Tumaini Voices (das bedeutet Stimmen der Hoffnung) bilden, zusammen mit ihren 5 Betreuern am Frankfurter Flughafen. In den ersten Tagen der Eingewöhnung in Deutschland haben die Kinder viele Eindrücke zu verarbeiten gehabt, lernten deutsches Essen und deutsche Pünktlichkeit kennen, freuten sich über die saubere Luft und Landschaft, genossen einen Ausflug mit Sommerrodelbahn und Baumwipfelpfad und bereiteten sich auf das erste Konzert im mittelhessischen Asslar vor, das am 1. Mai stattfand. Die Premiere war ein voller Erfolg, der den Kindern viel Selbstvertrauen für die kommenden Konzerte gab. Ab dem 2. Mai waren die Tumaini Voices dann für knapp 5 Wochen zu Konzerten und Gottesdiensten in Deutschland unterwegs. Es gab mehrere Aufenthalte in verschiedenen Gemeinden in Mittelhessen und NRW, dazu in Kahl am Main, Nidda, Schwäbisch Gmünd und im niedersächsischen Celle. An jedem Ort begeisterten die Kinder das Publikum mit fröhlichen und mitreißenden Liedern und Tänzen. Es gelang ihnen, ihre Hoffnung und Freude durch die Lieder auszudrücken. Das war auch das Thema der Chortour: Hope Renewed. Die Lieder thematisieren eine neue Hoffnung, die Gott den Kindern und ihren Familien während und nach der Corona Pandemie geschenkt hat. Die ugandischen Betreuer, allen voran Zainah, Joselyne und Rebeccah, haben ca. ein Jahr lang mit dem Chor geprobt und Tänze eingeübt, und die tolle Arbeit hat sich ausgezahlt. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen und begeisterte Menschen, die teilweise sogar mehrere Konzerte besuchten.

Während der Tour waren die Kinder teils in Gastfamilien, teils in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Dies war eine gute Mischung, denn so konnten sie einerseits als ganze Gruppe zusammen sein, andererseits aber in Zweier- oder Dreierteams auch das Leben in deutschen Familien kennen lernen. Auch wenn die Aufenthalte nur kurz waren, haben sich die ugandischen Kinder in den Gastfamilien sehr wohl gefühlt und mancher Abschied fiel schwer.

Die Tour bestand nicht nur aus den insgesamt 13 Konzerten und zahlreichen Gottesdienst- und Schulbesuchen, bei denen ebenfalls Lieder und Tänze zum Besten gegeben wurden, sondern auch aus schönen Freizeitaktivitäten und Ausflügen. So gewannen die ugandischen Kinder beispielsweise ein Fußballturnier an einer Schule, besuchten ein Schwimmbad, machten erste Begegnungen mit zwei Alpakas und einem Lama bei einer Wanderung, erlebten tolle Spielenachmittage, die von Gemeinden organisiert wurden, machten Lagerfeuer mit Stockbrot und Würstchen und besuchten einen Freizeitpark im Taunus, wo sie zum ersten Mal im Leben viel Spaß mit Achterbahn und Wasserrutsche hatten.

Alle 15 Kinder der Tumaini Voices sind Kinder aus dem Patenschaftsprogramm von Celebrate Hope Ministries und alle Kinder lernten ihre Patin oder ihren Paten während der Tour persönlich kennen. Dies war jedes Mal ein ganz besonderer und emotionaler Moment für beide Seiten und die Kinder haben sehr darauf hin gefiebert, endlich den Menschen oder die Familie kennen zu lernen, die sie in Uganda unterstützt und durch deren Hilfe sie Schulbildung und medizinische Versorgung bekommen. Auch für die Paten war es ein ganz besonderes Ereignis, das eigene Patenkind in die Arme schließen zu können.

Mit der Chortour wollten wir unseren Verein und unser Patenschaftsprogramm bekannter machen und natürlich neue Paten gewinnen. Wir freuen uns daher von ganzem Herzen über 100 neue Patenschaften und werden immer daran denken, wie sehr die Chorkinder nach einem Konzert gejubelt haben, wenn wir ihnen die Zahl der vermittelten Patenschaften genannt haben. Die Freude der Kinder darüber, dass nun weitere Familien in ihrem Land eine Hoffnung und Zukunftsperspektive bekommen, hat uns tief berührt.

Wir als Organisatoren der Chortour sind froh und dankbar, dass die Tour gut verlaufen ist, niemand ernsthaft krank wurde oder einen Unfall hatte. Wir erlebten anstrengende und stressige Tage, wurden aber umso mehr durch die Kinder und ihre Betreuer beschenkt, die uns mit ihrer Hoffnung und Lebensfreude ansteckten. Wir hatten viel Spaß bei allen Freizeitaktivitäten und genossen jedes Konzert, an dem wir dabei sein konnten. Wir möchten uns an dieser Stelle für alle Hilfe von unseren Vorstandskollegen von Celebrate Hope Germany bedanken, bei Silke und Birgit Blumenberg, die den Chor während der ganzen Zeit mit betreut und den Hope Coffee von Delight & Style ausgeschenkt und verkauft haben, sowie bei allen fleißigen Helfern im Hintergrund, die uns durch viele kleine und große Dinge unterstützt und entlastet haben. Ohne euch wäre die Tour kein so großer Erfolg geworden.

Die Tumaini Voices haben uns mit ihren Liedern, ihrer Fröhlichkeit und ihrem Gottvertrauen reich beschenkt und haben viele Segensspuren hinterlassen. Der Abschied Anfang Juni war schwer, aber dennoch konnten wir die Kinder auch guten Gewissens wieder zurück in ihre Heimat und zu ihren Familien gehen lassen. Sie werden viele Geschenke und Geschichten mit ihren Familien und Freunden teilen und sich bestimmt lange an dieses Abenteuer ihres Lebens erinnern.

Wir hoffen, dass die Lieder der Chortour noch lange in uns nachhallen und sich noch die ein oder andere Segensspur finden lässt…

Von Christine Schulze und Tina Dietermann

Fotos Konzert Fleisbach © Rüdiger Greeb